Triathlon: Training & Tipps

Triathlon Magazin: Artikel zum Intervall-Training

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Die Nummer 178 des Triathlon Magazins ist im Handel und mittendrin ein Artikel von mir in der Rubrik „Sonderschicht“. In dieser Ausgabe geht es um das Thema des Intervall-Trainings.

Hier erhältst du einen kleinen Einblick in den Text, das Magazin gibt es bereits am Kiosk. Viel Spaß beim Training!

Textauszug

Die Trainingsform ist die wahrscheinlich effektivste Trainingsmethode. Dabei reicht die Beanspruchungspalette von „sehr locker“ bis „sehr hart“. Wir erleichtern Ihnen die Qual der Wahl.

Von Holger Lüning

„Mach es dir im Training schwer, dann wird es im Wettkampf umso leichter“, dieser Satz stammt von Emil Zatopek, vielleicht dem Erfinder des Intervalltrainings. Der tschechische Mittelstreckenläufer und mehrfacher Olympiasieger überlegte sich für das Training die folgende Strategie. Wäre es vielleicht besser, die angestrebte Wettkampfdistanz, anstatt sie in der Gänze der Distanz zu wiederholen, in kleine Teile zu zerlegen und dazwischen eine Pause einzuschieben? Das Ziel: das Tempo im Training über die kürzeren Teilabschnitte höher zu gestalten als das, was im Wettkampf erreicht werden soll.

Gesagt getan, spätestens nach seinen vier olympischen Goldmedaillen in den 50er-Jahren wusste auch der letzte Mitbewerber, welche Wirkung diese Trainingsform entfalten kann. Hinter der Praxis steckt eine interessante Theorie. So sichern die Pausen erstens die Gestaltung eines hohen Tempos und zweitens wichtige Anpassungserscheinungen der Organe.

Nun können Sie aus einem gut gefüllten Instrumentenkasten des Intervalltrainings genau die Belastungsform entnehmen, die für Ihre Trainingsplanung am besten passt. Kurz zusammengefasst gilt die Regel, je kürzer die Pause desto niedriger die Intensität. Umgekehrt, ist die Pause lang, steigen die Möglichkeiten, die Intensität an die maximale Wettkampfbelastung zu bringen.

Genau diese Polarität findet sich auch in Trainingskonzepten wie dem Polarized Training wieder. Hier gilt es, die extensiven Intervallformen mit niedriger Intensität gezielt einzusetzen, um in Momenten der intensiven Belastung auch ausgeruht genug zu sein. Gemäß dieser Theorie sollten ungefähr 80% des Trainings in extensiver und 20% in intensiver Form absolviert werden. Interessant ist, dass Sie im Prinzip – wie in den Beispielen zu sehen – zwei sehr ähnliche Serien mit völlig unterschiedlicher Wirkung absolvieren können.