Triathlon: Training & Tipps

Triathlon: Biomechanik beim Wechsel von Schwimmen zum Radfahren

Was passiert beim Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren?

Der Wechsel vom Radfahren zum Laufen gestaltet sich deutlich schwieriger als der Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren. Dennoch darf man den Aspekt nicht unterschätzen, wenn es aus der quasi-Schwerelosigkeit des Schwimmens in das plötzliche „Aufrechtstehen“ kommt. Wer einmal die Herzfrequenz in diesen Momenten – und auch auf der ersten Rad-Kilometern – gemessen hat, wird festgestellt haben, welche Auswirkung diese Veränderung hat. Gleichzeitig verliert man sehr schnell das Gefühl für die Herzfrequenz und die eigene Steuerung der Intensität. Also doch komplexer als es zunächst aussieht.

Eine Studie hat dieses Phänomen untersucht und sich dem ersten Wechsel gewidmet. Hier ist die Zusammenfassung.

Titel der Studie

Interlink between physiological and biomechanical changes in the swim-to-cycle transition in triathlon events: a narrative review

(Zusammenhänge zwischen physiologischen und biomechanischen Veränderungen beim Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren im Triathlon: eine Übersichtsarbeit)

Autoren: Ambrosini, L. , Presta, V. , Galli, D. , Mirandola, P. , Vitale, M. , Gobbi, G. , Condello, G., 2022

Triathlon ist eine Multisportart, die aus Schwimm-, Rad- und Laufabschnitten sowie zwei Übergangsphasen besteht.

Der Übergang vom Schwimmen zum Radfahren gilt als kritischer Zeitraum für die Änderung der Körperposition und die Veränderungen der physiologischen (Herzfrequenz, VO2, Laktat) und biomechanischen Parameter (Fahrleistung und Trittfrequenz, Schwimmschlagfrequenz).

Ziel der Studie und Ergebnisse

Ziel dieser Überprüfung war es daher, die aktuellen Erkenntnisse zu den physiologischen und biomechanischen Veränderungen und deren Zusammenhang während des Übergangs vom Schwimmen zum Radfahren zusammenzufassen und praktische Empfehlungen für Trainer und Sportler zu geben. Der Einfluss des Schwimmabschnitts auf Zyklus eins ist bei Kurzstreckenwettkämpfen deutlicher.

Größere Veränderungen treten bei Sportlern mit niedrigerem Leistungsniveau auf. Die Modulation der Intensität während des Schwimmabschnitts beeinflusst die Veränderungen der physiologischen Parameter (Herzfrequenz, Blutlaktat, Kerntemperatur) und hat damit gleichzeitig einen Einfluss auf die Gesamteffizienz beim Radfahren.

Die allgemeine Leistungsfähigkeit könnte jedoch durch das Tragen eines Neoprenanzugs oder durch Schwimmen in Wasserschattenstellung aufrechterhalten werden. Eine höhere Beinschlagfrequenz auf den letzten Metern des Segments führt zu einer höheren Trittfrequenz während des Radsegments.

Das Training sollte auf die Aufrechterhaltung einer Schwimmintensität von etwa 80–90 % eines vorherigen maximalen Schwimmtests und auf den Einsatz einer positiven Stimulationsstrategie ausgerichtet sein. Wenn Sportler nacheinander nur Schwimm- und Radfahrabschnitte trainieren sollen, könnten Triathleten für eine optimale Muskelaktivierung beim Radfahren eine niedrigere Trittfrequenz wählen (etwa 60–70 % ihrer typischen Trittfrequenz), obwohl eine optimale Trittfrequenz vom Niveau und Typ abhängt des Sportlers.

Zukünftige Forschung sollte sich auf die kombinierte Messung physiologischer und biomechanischer Parameter unter Verwendung eines Interventionsstudiendesigns konzentrieren, um Trainingsanpassungen an die Schwimmfrequenz und ihre Auswirkungen auf die Radfahrleistung zu bewerten. Trainer und Sportler könnten vom Verständnis der physiologischen und biomechanischen Veränderungen beim Übergang vom Schwimmen zum Radfahren profitieren, um die Gesamtleistung des Triathlons zu optimieren.

Wichtige Punkte

Beim Triathlon können die physiologischen (Herzfrequenz, VO2, Laktat) und/oder biomechanischen Parameter (Fahrleistung und Trittfrequenz, Schwimmschlagfrequenz) je nach den unterschiedlichen Körperhaltungen in den ersten beiden Abschnitten variieren. Daher kann der Übergang vom Schwimmen zum Radfahren als kritischer Zeitraum angesehen werden, in dem der Körper von der horizontalen in die aufrechte Position übergeht. 

Die unterschiedlichen Renndistanzen können die physiologischen Reaktionen beeinflussen, da für kurze Triathlondistanzen mehr Kraft und Geschwindigkeit erforderlich sind, während längere Distanzen mehr Ausdauer und Tempostrategie erfordern. Daher können biomechanische Reaktionen ähnlich wie physiologische Parameter durch die Renndistanz, die Intensität, die Tempostrategie und insbesondere durch das Tragen des Neoprenanzugs beeinflusst werden. 

Der Einfluss der Schwimminterpretation auf den anschließenden Radsportabschnitt ist bei den Kurzstrecken-Wettbewerben deutlicher als bei den Langstrecken-Triathlons. Es ist wichtig, regelmäßige Schwimm-Zyklus-Tests zur Bewertung physiologischer und biomechanischer Parameter und zur Bestimmung einer optimalen Verbindung zwischen ihnen vorzuschlagen.