Studie: Soziologie des Ironman
Betrachtung der Motivationsstruktur von Triathleten
Nicht nur für die Industrie ist es interessant zu wissen, welche Menschen mit welchen Motiven den Triathlonsport betreiben. Auch wir selber als Sportler sind immer wieder neugierig, den Beweggrund zu kennen, weshalb man sich für diese doch recht trainingsintensive Sportart begeistert. Da drängt sich die Frage auf: weißt du es tatsächlich?
Es ist nämlich nie verkehrt, sich über die Motivation im Klaren zu sein. Ich vergleiche das gerne mit der Unternehmensphilosophie einer großen Firma. Auch hier ist es notwendig, einen Leitfaden zu haben, die Kernwerte herauszuarbeiten, um dann in einer möglichen Krise auch gezielt handeln zu können. Wie lautet deine Sport-Philosophie? Was begeistert dich? Welchen Mehrwert findest du am Training und/oder am Wettkampf? Was treibt dich an? Fragen über Fragen, die du dir vielleicht noch nie gestellt hast. Dabei steckt in der Beantwortung und der Formulierung eine Vielzahl an Ansatzpunkten, um die persönliche Leistung oder einfach nur das Wohlbefinden zu stärken. Viel Spaß dabei!
Ich habe eine Studie gefunden, die sich mit dem Phänomen der Wahrnehmung beschäftigt. Kurz und knapp zusammengefasst.
Titel der Studie
Triathletes‘ motivational dimensions for participation in Ironman, and comparison of these factors with their life satisfaction and achievement perceptions
Autoren und Quelle
Çetin, A. – Erschienen in: International Journal of Human Movement and Sports Sciences, 7 (3), 43-50, 2019
Zweck der Studie
Ziel dieser Studie ist es, die Motivationsfaktoren der Teilnahmer an den Ironman-Events zu untersuchen und diese Faktoren mit ihrer Lebenszufriedenheit und Erfolgswahrnehmung zu vergleichen.
Methodik
Die Stichprobe der Studie bestand aus 81,8% männlichen (n: 112) und 18,2% weiblichen (n: 25) Teilnehmern, die 2018 zufällig aus dem Ironman Türkei Event ausgewählt wurden. In der Studie werden die Datenerfassungstools „Life Satisfaction Scale“; „Achievement Perception Scale“ und „The Motivational Factor Scale für die Teilnahme am Ultra Marathon“ verwendet. Die Beziehungen zwischen Motivation, Lebenszufriedenheit und Leistungswahrnehmung werden mit Faktorenanalyse, Korrelationsanalyse und SEM Partial Least Squares getestet.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die Ergebnisse zeigen, dass Motivation eine positive und hohe Beziehung zur Lebenszufriedenheit und Leistungswahrnehmung hat. Als Ergebnis der Pfadanalyse besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen Motivationsdimensionen einschließlich Lebenssinn, persönlichen Leistungszielen und Erkennungsunterdimensionen, die sich positiv und signifikant auf die Lebenszufriedenheit auswirken. Darüber hinaus wirkt sich die Gesundheitswahrnehmung positiv und signifikant auf die Leistungswahrnehmung aus.
Zusammenfassend war festzuhalten, dass die meisten Teilnehmer männlich waren, die Mehrheit der Teilnehmer 31 Jahre und älter war und ein hohes Einkommen hatte, eine Universitätsausbildung hatte, im privaten Sektor arbeitete und in der Stadt lebte.
Es wurde der Schluss gezogen, dass es sich bei den Personen, die an der Ironman-Veranstaltung teilnahmen, um Personen handelte, die ihre Ausbildung abgeschlossen und im privaten Sektor der Geschäftswelt gearbeitet hatten, die einkommensstarken Gruppen angehörten und hauptsächlich in Städten lebten. Es kann berichtet werden, dass die hohen Motivationswahrnehmungen von Triathleten zu Lebenszufriedenheit und Leistungswahrnehmung führen.