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Ironman 70.3: Bericht

Der Ironman 70.3 Salzburger Land, der in Zell am See gestartet wird, hat schon was. Die Szenerie mit dem wunderschönen See und den umliegenden Bergen ist wie geschaffen für ein Triathlon-Erlebnis vom Feinsten. Wenn nur, ja wenn nur der Wettergott mitgespielt hätte. So erfreuten wir uns sowohl die Tage davor wie auch direkt danach an bestem Wetter. Nur an jenem Wettkampf-Sonntag öffnete der Himmel seine Schleusen, wie er es nur sehr selten tut. Temperatursturz von knapp 30 Grad auf 13 Grad und wolkenbruchartige Regenfälle mit bis zu 100l Niederschlag pro qm. Das ist viel!

So startete der Tag wie er endete: pitschnass! Das Schwimmen wurde in verschiedenen Startgruppen ausgetragen und so konnte ich um 10.20 Uhr bereits nach 50 Metern alleine hinter dem Führungskajak durch den Zeller See paddeln. Das ist zwar einerseits schön, weil man perfekt navigiert wird, auf der anderen Seite wird man aber auch schnell mal ein bisschen selbstzufrieden und vergisst, wirklich hart zu schwimmen. Mit 24.30 Minuten war ich zwar mit Abstand der schnellste Schwimmer in der AK – die Leistung aber eigentlich nur solide. Also rauf auf´s Rad!

Dort schlug das Wetter wirklich voll zu. Der einzige Vorteil: der Tag war komplett windstill! Und mit 470 Höhenmetern auf den insgesamt 89.2 Kilometern war der Kurs dann auch recht flott. Nach 45 Kilometern zeigte mein Garmin tatsächlich nur 1.04 Stunden! Also mal abbremsen. Am Ende landete ich nach 2.13.07 Stunden und einem schönen Schnitt von über 40 km/h in der zweiten Wechselzone. Diese wiederum war mit sehr langen Wegen ausgestattet und somit hatte ich mit fast 10 Minuten Gesamt-Wechselzeit eine Startzeit vor dem Halbmarathon von 2.47 Stunden. Damit konnte ich wirklich zufrieden sein angesichts des reduzierten Trainings in diesem Jahr. Wenn auch der abschließende Lauf nach wie vor in einem Fiasko enden konnte …

Also lief ich die ersten 3 Kilometer im Joggingtempo, um die Lage zu orten. Und die war stabil. Auch das Wetter passte mir einfach perfekt und so lief ich konstant mit einem 4.15er-Tempo pro Kilometer. Lediglich die letzten 3 Kilometer erhöhte ich dann auf ein glattes 4-Min-Tempo. Da wusste ich nicht, dass mir diese Tempoerhöhung gerade noch den Sieg sichern sollte. Nach 4.17.41 Stunden kam ich in´s Ziel und freute mich einfach nur über die gute Leistung. Eine kurze Frage am „ask-me“-Counter brachte dann das Ergebnis: Platz 1 in der Altersklasse! Später erfuhr ich, dass die Nächstplatzierten lediglich 25 bzw. 45 Sekunden nach mir in´s Ziel kamen. Da war also auch noch Glück im Spiel! Aber das gehört ja manchmal den Tüchtigen.

Irgendwie hatte ich das aber auch verdient, behaupte ich einfach mal. Nach so vielen schmerzreichen Trainingseinheiten, letztlich dem Zurückschalten der eigenen Erwartungen und Reduzierung des Trainings um 50%, war das schlicht „optimal“! Auf der anderen Seite gibt dieses Ergebnis auch die Erkenntnis, dass traditionelles Training einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Viele Dinge, die ich anders gemacht habe, haben sich ausgezahlt. Das freut mich umso mehr, als genau diese Dinge wesentliche Inhalte meines Buches sind, das im Oktober erscheinen wird. Nein, das ist keine billige Werbung, sondern einfach nur der Aufruf, über den Tellerrand zu blicken. Das kann erquickend und interessant sein!

Noch schnell zu meinem Ernährungsplan bei Dauerregen und 13 Grad: 3 Powerbar-Gels + 2 Flaschen Isodrink + 1 Flasche Wasser auf der Radstrecke und auf der Laufstrecke ausschließlich Cola. Das ist nicht viel, hat aber vollkommen ausgereicht.

Vielen Dank an meine Partner: Powerbar, sailfish Wetsuits, Cocoon Sportbekleidung und das Hotel Barbarahof in Saalbach!

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