Triathlon: Training & Tipps

Laufen: der Einfluss der Längsbiegung von Schuhsohlen

Verbesserte Bodenkontaktzeiten, schnellere Zeiten?

Die Entwicklung der Laufschuhe ist zu einem interessanten und diskutierten Thema geworden. Dort, wo früher eher die individuelle Passform und die Berücksichtigung des individuellen Gang- und Laufbildes ausschlaggebend für den Erwerb eines Modells oder einer Marke entscheidend war, spielen mittlerweile andere Faktoren eine tragende Rolle.

Der Interessent stellt dem Laufschuh-Experten nun viel häufiger die Frage: welcher Schuh ist der schnellste?

So hat der Hersteller Nike mit seinem technologischen Fortschritt und den erstaunlichen Leistungen der „hauseigenen Athleten“ für Furore gesorgt. Eine Entwicklung, die alle anderen Hersteller unter Druck gesetzt hat, da die von Nike entwickelten Laufschuhe scheinbar einen Leistungsvorteil erzeugten.

Als Folge dessen, hat mittlerweile jeder namhafte Hersteller Laufschuhe mit Carbonsohlen und stark vorgeformten Sohlen im Programm. Doch was bringen diese Schuhe nun wirklich? Da es immer wieder eine interessante Frage ist und Daten und Studien die Sachlage weiter objektivieren, fasse ich hier eine neue Studie zusammen.

Titel der Studie

The effects of footwear midsole longitudinal bending stiffness on running economy and ground contact biomechanics: A systematic review and meta-analysis

Autoren: Rodrigo-Carranza, V., González-Mohíno, F., Santos-Concejero, J. & González-Ravé, J. M., 2021

Zweck der Studie

Diese Studie zielte darauf ab, die Auswirkungen einer erhöhten Längssteifigkeit (LBS) auf die Laufökonomie (RE) und die Laufbiomechanik zu untersuchen.

Methode

Zwölf Studien (37 Vergleiche) erfüllten die Einschlusskriterien und wurden in die Metaanalyse aufgenommen.

Daraus ergaben sich 188 Teilnehmer. Es wurden standardisierte mittlere Differenzen mit 95-%-Konfidenzintervallen (KI) zwischen Schuhen mit erhöhten LBS- und nicht erhöhten LBS-Bedingungen und Effektstärken berechnet. Um die möglichen Auswirkungen von Moderatorvariablen (Plattentyp, erhöhte LBS, Länge der Platte, Schuhmasse und Laufgeschwindigkeit) auf die Hauptzielvariable (d. h. RE) zu bewerten, wurden Subgruppenanalysen durchgeführt.

Ergebnisse

Erhöhte LBS verbesserte RE (SMD = -0,43 [95 % CI -0,58, -0,28], Z = 5,60, p < 0,00001) im Vergleich zu nicht erhöhter LBS.

Signifikante Zunahme der Schrittlänge (SMD = 0,29 [95 % CI 0,10, 0,49], Z = 2,93, p = 0,003) und Kontaktzeit (SMD = 0,17 [95 % CI 0,03, 0,31], Z = 2,32, p = 0,02) wurden gefunden, wenn LBS erhöht wurde.

RE verbesserte sich bei höheren Laufgeschwindigkeiten bei Verwendung von Schuhen mit erhöhtem LBS stärker.

Die RE verbesserte sich um 3,45 % mit gekrümmter Platte im Vergleich zur Kontrollbedingung ohne Platte ohne Verbesserungen mit flachen Plattenschuhen. Wenn die Schuhmasse zwischen Schuhen mit erhöhtem LBS im Vergleich zu nicht erhöhten LBS-Bedingungen abgestimmt wurde, verbesserte sich der RE (3,15 %).

Wenn die Schuhmasse jedoch nicht kontrolliert wurde (Versuchsbedingung mit ~35 Gramm mehr), wurde eine signifikante kleine Verbesserung festgestellt.

Schuhe mit erhöhtem LBS verbessertes RE.

Fazit der Autoren

Diese RE-Verbesserungen treten zusammen mit einer Erhöhung der Schrittlänge und Optimierung der Kontaktzeit auf. Schuhmasse, Plattentyp (flach oder gebogen) und Laufgeschwindigkeit sollten bei der Entwicklung eines Schuhs berücksichtigt werden, der die Langstreckenlaufleistung verbessern soll.