Triathlon: Die beste Einstellung der Pedalplatte für die Laufleistung
Soll die Platte eher nach vorne oder besser nach hinten verlagert sein?
Die Position der Pedalplatte (Cleats) ist zum Teil recht individuell. Sie ist zudem abhängig von der angestrebten Leistung. Ein Bahnradfahrer wird die Platte anders montieren als ein Tour-de-France-Rennfahrer. Ebenso verhält es sich mit dem Triathlon, schließlich besteht eine der Hauptaufgaben darin, die für eine optimale Laufleistung benötigte Muskulatur nicht zu sehr zu ermüden oder gar zu überlasten. In diesem Zusammenhang beginnt die Diskussion um die Position der Pedalplatte.
Je weiter die Platte nach vorne geschoben wird, umso größer ist die die muskuläre Belastung auf den Wadenmuskel. Diesen Effekt spürt man z.B. auch, wenn man einmal über den Vorfuss läuft. Je weiter hinten der Fuss aufgesetzt wird, umso mehr verlagert sich die muskuläre Belastung.
Platziert man die Platte zentral wandert die Belastungsspitze tendenziell weiter in den Oberschenkelmuskel. Diese Position, die für die Schonung der laufrelevanten Muskulatur (Wadenmuskulatur) eine gute Wahl darstellen könnte, kann jedoch noch weiter nach hinten ausgeführt werden. Generell bildet dieser Part auch nur einen Teil einer komplexen und individuellen biomechanischen Analyse ab. Im Kern geht es vor allem darum, die Sensibilität für solche Themen zu erhöhen. Am Ende braucht es dann sicherlich einen Experten, um all die Fäden zusammenzubringen. Und dennoch gilt: einen Versuch ist es immer wert, um noch mehr eigenes Wissen über die Zusammenhänge zu sammeln. Ähnliche Prinzipien gelten für den Zusammenhang von individueller Anatomie, Laufschuh-Wahl, Lauftechnik und vielen anderen Parametern. Genau das, was den Sport so interessant macht.
Ich habe mich auf die Suche nach einer Studie begeben und habe etwas gefunden, um die Diskussion anzuregen. Hier folgt die Zusammenfassung des wirklich sehr interessanten Ergebnisses.
Titel der Studie
Effect of cycling shoe cleat position on biomechanical and physiological responses during cycling and subsequent running parts of a simulated Sprint triathlon: a pilot study
Einfluss der Position der Radschuh-Pedalplatten auf die biomechanischen und physiologischen Reaktionen während des Radfahrens und des nachfolgenden Laufs bei einem simulierten Sprint-Triathlon: eine Pilotstudie
Autoren
Millor, G., Janson, L., Duc, S., Puel, F., Bertucci, W.
Erschienen in: Journal of Science and cycling, Heft 1, 2020
Inhalt der Studie
Die richtige Einstellung der Pedalplatte verbessert die Fahrradleistung und beugt Knieverletzungen vor. Zu den Empfehlungen gehörte die Positionierung des ersten Mittelfußknochens über der Achse der Pedalkurbel oder leicht nach vorne. Bei Triathlons mit konstanter Belastung könnten jedoch die Positionen im Bereich des Mittelfußes für ihre Auswirkung auf die nachfolgende Laufleistung besser geeignet sein.
Methode und Ergebnisse
Wir untersuchten den Einfluss der antero-posterioren Plattenposition auf biomechanische und physiologische Variablen während des Radfahrens und Laufens eines simulierten Sprint-Triathlons. Sieben Teilnehmer führten zwei 32-Minuten-Zyklustests durch, darunter 8 Sätze mit Intervallen von 3 Minuten und 30 Sekunden, die bei der ersten Schwelle, die mit 30-Sekunden-Sprints bei> 100% der maximalen aeroben Leistung durchsetzt war, knapp unterhalb der Leistungsabgabe durchgeführt wurden. Auf die Fahrradbelastung folgte sofort eine maximale Laufleistung von 20 min. Die Tests wurden mit einer ersten Metatarsal-Plattenposition von 5 mm rückwärts (BCP) und 5 mm vorwärts (FCP) durchgeführt. Der BCP senkte die Energiekosten während des Laufens (5,9%; p = 0,04; Effektgröße [ES] = 0,92), obwohl sich die Leistung beim Radfahren oder bei den nachfolgenden Lauftests nicht wesentlich änderte. Darüber hinaus führte das BCP zu einer geringeren Rekrutierung des Soleus während der submaximalen Intensität (7,0%; p <0,05; ES = 1,23) sowie des Gastrocnemius medialis (25,0%; ES = 1,00; p <0,05) und des Tibialis anterior (11,9%) ; ES = 1,51) während des nachfolgenden Laufs. Wir beobachteten jedoch eine viel höhere Rekrutierung des Soleus (8,8%; ES = 1,36), des Vastus lateralis (10,1%; ES = 1,37), des Bizeps femoris (12,0%; ES = 1,45) und des Tibialis anterior (16,4%; ES = 3,35) ) und die gesamte untere Extremität (11%; ES = 0,92) während Sprints mit dem BCP.
Fazit der Autoren
Daher könnte das BCP für Triathlons besser geeignet sein, da es trotz der größeren Muskelaktivität während der Radsprints, die einen wichtigen Teil des Radsportteils der Sprint-Triathlons bilden, wirtschaftlicher für das anschließende Laufen ist.
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