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Die Kinesio-Lüge?

Sie sind allgegenwärtig, die Sportler mit den bunten Kinesio-Tapes um Waden, Knie und Schultern geklebt. Vor allem im Spitzensport nimmt man immer wieder die hellblauen und rosasfarbenen Klebebänder war, die neben Stabilität auch die Durchblutung der entsprechenden Bereiche fördern soll. Wenn Spitzensportler darauf vertrauen, kann eigentlich nichts falsch daran sein, oder? Oder vielleicht doch?

Bei mir häufen sich die Gespräche mit Physiotherapeuten, die eine etwas andere Meinung vertreten. Und auf deren Meinung setze ich schon einiges. Und besonders interessant daran ist, dass sich alle, unabhängig voneinander, gleich äußern. Es könne einfach keinen durchblutungsfördernden Effekt durch ein Kinesiotape geben. Nur durch das Aufkleben eines Bandes? Wie soll das möglich sein?

Zweite Meinung: ein derart flexibles Tape kann ebenso wenig für Stabilität in den umklebten Gelenken sorgen. Irgendwie schien mir auch das einleuchtend. Aber wenn ich bedenke, wie schnell man bei einem Physiotherapeuten ein solches Tape angelegt bekommt, muss der Glaube (besser wären Beweise) daran doch vorhanden sein. Und dann hörte ich ein Argument, das mich überzeugt, mich zukünftig nicht mehr wie eine Fassade bekleben zu lassen (wenn es denn mal nötig wäre).

Das Big Business hinter den Tapes führt nämlich dazu, dass Spitzensportler von den Herstellern gesponsert werden, um bei jeder Gelegenheit, ein solches Tape vorzuzeigen. So gibt es Situationen, in denen Hochleistungssportler (die Szenen sind Realität) in einem Trainingslager zu einem Physiotherapeuten gehen. Immer noch beklebt von ihrem Heimtherapeuten fragt der temporäre Therapeut, wo denn das Problem läge anhand der Vielzahl von Tapes. Und dann kann es schon mal passieren, dass man hört: „Die kannst du einfach runterziehen. Probleme haben wir keine, aber unsere Sponsoren erwarten, dass wir ständig mit Kinesiotape herumlaufen.“ Marktwirtschaft eben.

Das fand ich schon irgendwie bemerkenswert.

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