Triathlon: die Form überprüfen!
Mit einfachen Methoden wissen, wo man steht – Teil 1/2
Diesen Beitrag habe ich für das Triathlon Magazin geschrieben, weshalb es in der „Sie“-Form verfasst ist. Keine Sorge, wir bleiben in diesem Blog beim Sportler-Du. Schließlich verbindet uns die Leidenschaft für die Sache. Nun aber hinein in den Artikel:
Trainingstests für die Praxis
Sind Sie nun auch endlich mittendrin in der Triathlonsaison? Und dennoch wissen Sie vielleicht nicht so recht, ob Sie in Form sind? Probieren Sie es mit diesen Tests.
Die sportliche Form kann mitunter Rätsel aufgeben. Obwohl man eigentlich am liebsten ständig eine Art Lade- oder Form-Anzeige hätte, die sicher darüber Auskunft geben, in welchem Formzustand man sich gerade befindet, ist die Leistungsfähigkeit eben doch nicht immer nur mit Zahlen zu greifen.
Natürlich könnten Sie sich regelmäßig einer leistungsdiagnostischen Untersuchung unterziehen, die Ihnen schwarz auf weiß mitteilt, wo Sie aktuell stehen und wie die Organsysteme auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet sind. Und vielleicht noch wichtiger: woran es eventuell noch zu arbeiten gilt. Doch erstens werden Sie leider kaum die Zeit für derartige Untersuchungen haben, noch macht es Sinn, sich – irgendwie dann ja doch – zum Sklaven der Laborzahlen zu machen.
Also gilt es, einen guten Kompromiss zu finden. Einerseits ist es vorteilhaft, ein feines Gespür für die Signale des eigenen Körpers zu entwickeln. Auf der anderen Seite ist der Abgleich des Gefühls mit der objektiven Faktenlage eine durchaus machbare Aufgabe. Hier helfen Trainingstests, die Sie regelmäßig durchführen, um die Formkurve sichtbar zu machen, das Training neu justieren zu können und vor allem auch eine Menge Selbstvertrauen zu tanken!
Es folgen in diesem zweiteiligen Artikel Vorschläge, die als Inspiration dienen sollen. Entwickeln Sie auf dieser Grundlage ihre eigenen Tests, die zu ihrer Disziplin und/oder der angestrebten Streckenlänge entspricht. Führen Sie die gewählten Tests dann regelmäßig alle 3-4 Wochen durch, um ihr Training auf seine Wirksamkeit hin zu überprüfen.
Betten Sie dazu auch Testwettkämpfe ganz gezielt in die Trainingsplanung ein, denn wir wissen ja alle: der Wettkampf ist das beste Training!
Schwimmen
Im Schwimmen geht es im Kern darum, den Zustand der Grundlagenausdauer zu ermitteln. Da im Triathlon aber eher selten in einem gleichmäßigen Tempo geschwommen wird, stellt zudem die Leistungsfähigkeit der Startphase ein wichtiges Kriterium dar.
Test für die Startphase eines Triathlons: Ermitteln Sie, inwieweit Sie in der Lage sind, einen intensiven Start zu schwimmen. Und lernen Sie, das hohe Tempo zu verkraften bzw. für sich die beste Strategie zu ermitteln. Ein sehr schneller Start ist nicht unbedingt beste Start angesichts des Gesamtverlaufs des Rennens.
Test 1
4x50m, Pause: 10 Sekunden
Ausführung: Starten Sie von Beginn an mit voller Intensität, halten Sie exakt 10 Sekunden Pause ein und addieren Sie die vier Einzelzeiten zu Ihrer virtuellen 200m-Zeit. Absolvieren Sie diesen Test alle 14-21 Tage, um die Entwicklung zu dokumentieren.
Test 2
400m-300m-200m-100m, Pause: 60 Sekunden
Ausführung: Beginnen Sie den 400er offensiv, als wenn Sie eine Bestmarke erzielen wollten. Versuchen Sie dann auf den weiteren Teilstrecken das Tempo zu halten. Vielleicht können Sie den abschließenden 100er sogar nochmals sehr schnell schwimmen. Auch hier: addieren Sie die Einzelzeiten zu einer 1.000m-Zeit zusammen.
Sind Sie an einer 1.500m-Zeit interessiert? Dann starten Sie einfach mit einem 500er. So ergibt sich die Schwimmdistanz für die Olympische Distanz und kann als Gradmesser der Leistungsfähigkeit herangezogen werden.
Die Formtests für das Radfahren und Laufen folgen in Teil 2/2 > KLICK HIER
Titelfoto: Michael Lapp von snap-pix.de