FTP-Test: Die Aussagekraft der Leistungsdiagnostik
Das individuelle Aufwärmtraining beeinflusst die Aussagekraft
Der FTP-Test ist ein beliebtes Instrument zur Leistungsdiagnostik. Auch wurde der Test bereits als zuverlässig eingestuft. Dazu habe ich diesen Artikel > KLICK veröffentlicht, der die Aussagekraft des Tests als hoch einstuft. Das ist insofern eine gute Nachricht als dass man auch ohne aufwändige Labordiagnostik einen mehr als passablen Leistungstest durchführen kann.
Doch wie so oft kommt es auch auf die Details an. Und dieses Detail könnte das Warm-Up zu einem Test sein. Hier ist eine Studie zum Thema.
Titel der Studie
Functional threshold power estimated from a 20-minute time-trial test is warm-up-dependent
Autoren: Tramontin, A. F., Borszcz, F. K. & Costa, V. (2022).
Erschienen in: International Journal of Sports Medicine, 43 (5), 411-417.
Diese Studie untersuchte den Einfluss verschiedener Aufwärmprotokolle auf die funktionelle Schwellenleistung.
Methode und Ergebnisse
Einundzwanzig trainierte Radsportler (VO2max=60,2±6,8 ml·kg-1·min-1) führten einen inkrementellen Test und vier 20-minütige Zeitläufe durch, denen verschiedene Aufwärmprotokolle vorausgingen.
Zwei Aufwärmprotokolle dauerten 45 Minuten, wobei ein 5-minütiges Zeitfahren entweder 15 Minuten (traditionell) oder 25 Minuten (umgekehrt) vor dem 20-minütigen Zeitfahren durchgeführt wurde.
Die anderen beiden Aufwärmprotokolle dauerten 25 min (hohe Umdrehungen pro Minute) und 10 min (selbst gewählt), einschließlich dreier schneller Beschleunigungen bzw. selbst gewählter Intensität.
Die während des 20-minütigen Zeitfahrens erzielten Leistungsabgaben, denen die Aufwärmprotokolle „Traditionell“ und „Umgekehrt“ vorausgingen, waren signifikant niedriger als die Protokolle „Hohe Umdrehungen pro Minute“ und „Selbst gewählt“ (256 ± 30; 257 ± 30; 270 ± 30; 270±30 W).
Die Teilnehmer wählten zu Beginn eine konservative Stimulationsstrategie (negativ) für das traditionelle und umgekehrte Tempo, implementierten jedoch eine schnelle Startstrategie (U-förmig) für die Protokolle „Hohe Umdrehungen pro Minute“ und „Selbstgewähltes Aufwärmen“.
Fazit der Autoren
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Leistung und das Pacing im 20-Minuten-Zeitfahren von unterschiedlichen Aufwärmübungen beeinflusst werden. Folglich kann die resultierende funktionelle Schwellenleistung unterschiedlich sein, je nachdem, ob das ursprüngliche Protokoll mit einem 5-Minuten-Zeitfahren befolgt wird oder nicht.