SWIM 28: Trainingstipps für Mastersschwimmer
Für die SWIM 28 habe ich mich mit dem spezifischen Training für Mastersschwimmer beschäftigt. Schließlich gibt es in der Zeitspanne des Lebens einige Veränderungen, die auch im Training Berücksichtigung finden sollten.
Hier eine Leseprobe zum Artikel:
Betrachten Sie es einmal von der Seite. Es gibt deutlich mehr Altersklassensportler als dass es Spitzensportler gibt. Wo im leistungsorientierten Schwimmsport in der Zeit vom zehnten Lebensjahr bis ungefähr zum Ende der Zwanzigerjahre die Leistungen steigen und auf dem Höhepunkt kulminieren, erstreckt sich der Masterssport über eine ganze Lebensphase! Wenn Sportler im Alter zwischen 25 und mitunter über 80 Jahren zu einem Schwimmwettkampf zusammenkommen, entsteht eine besondere Atmosphäre. Und jeder einzelne Sportler betritt das Schwimmbad an diesem Tag, um seine individuell bestmögliche Leistung zu erzielen.
Über 50 Jahre groß ist die Altersspanne zwischen dem jüngsten und dem ältesten Sportler, Faszinierend! Ganz gleich, wo Sie sich selber befinden – sie werden auch in Ihrem Leben festgestellt haben, wie sich die Leistungsfähigkeit verändert. Und dennoch ist die Motivation groß, den Verlust an sportlicher Leistungsfähigkeit zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Denn der steht früher oder später an, das ist ein Fakt. Folgerichtig ein komplett anderer Zugang zum Thema Leistung als in den jugendlichen Jahren des Leistungssports.
Wenn sich der Zugang zur Leistung verändert, müsste sich dann nicht auch die Anwendung der Trainingsmethoden anpassen? Selbstredend müssen sie das, werden Sie entgegnen. Doch viel zu selten wird der Veränderung des Sportlers Rechnung getragen. Denn dort, wo Sie sich in jungen Jahren in einem aufbauenden, anabolen, Prozess befanden, rutschen Sie ab dem 30. Lebensjahr sukzessive in einen abbauenden, katabolen Prozess hinein. Meistens ohne dass Sie es bewusst wahrnehmen.
Ist der Masterssport deshalb eine ganz andere Sportart als der Leistungssport junger Jahre? Ein wenig schon, wenn man sich die folgenden Parameter ansieht. Denn auf einmal steht der Verlust an Fähigkeiten, und damit auch an Möglichkeiten, auf dem Lebensplan.
So kommt es im Laufe der Zeit und im Zuge des Alterungsprozesses zu den Erscheinungen:
- die aerobe Kapazität (VO2max) nimmt ab
- die maximale Herzfrequenz sinkt
- das Blutvolumen, welches mit jedem Herzschlag transportiert wird, verringert sich
- Muskelfaser gehen verloren oder atrophieren, was zu reduzierter Muskelmasse führt
- Weniger Muskelmasse zu haben bedeutet im Regelfall, weniger Kraft zu haben
- Die Anzahl und Funktion aerober und anaerober Enzyme nimmt ab
- Die Gesamtblutmenge verringert sich
Das klingt nicht gut, entspricht aber der Realität. Und nun gilt es, die passenden Trainingsmethoden zu finden, um die Verluste zu kompensieren. Denn es gibt auch positive Aspekte.
- das Körpergefühl verbessert sich
- die mentale Verfassung wird stabiler
- die sensomotorischen Eigenschaften verfeinern sich
So manch ein Masterssportler wird übereinstimmen, wenn man behauptet: „Hätte ich in jungen Jahren das Feingefühl für das Wasser gehabt wie heute, wäre ich damals schneller gewesen!“ Es gibt sie also, die Stellschrauben an denen man erfolgreich drehen und seine Leistungsfähigkeit erhalten oder sogar ausbauen kann. …
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