Multisport: Training & mehr

Schwimmerschulter

holger-t3-unterwasserImmer wieder liest man in diversen Ratgebern von typischen Sportverletzungen und/oder Abnutzungs-erscheinungen. Ein Klassiker ist die sogenannte Schwimmer-schulter. Dabei sind vor allem die Sehnen des Bizeps- und Supraspinatusmuskels betroffen und sehr häufig auch der Schleimbeutel im Schultergelenk, der für die Abpufferung der enormen Bewegungsmöglichkeit des Gelenks zuständig ist.

Besonders bei dauernden Überkopf-Bewegungen kann es zu Reizzuständen in den Bereichen kommen. Leider nur, erkennt der Arzt ja nicht, wo der Grund es Übels liegt und verschreibt gerne mal eine Trainingspause, evtl. noch entzündungshemmende Medikamente. Im späteren Verlauf kann es dann bei verzweifelten Medizinern auch schon mal zu Cortisonspritzen oder gar Operationen kommen. Mitunter ist das auch unausweichlich.

Doch leider stellt sich auch hier ein wiederkehrendes Problem ein: die interdisziplinäre Kommunikation. Denn als Biomechaniker kann man oftmals dem Ursprung des Problems bereits im Wasser erfolgreich begegnen. Dazu bedarf es eines geschulten Auges und einiger anatomischer Kenntnisse. Und dann kann das recht schnell gelöst werden.

swim-steph-holgerBei Sportlern, die unter den beschriebenen Problemen und Schmerzen leiden, ist ein technischer Mangel oftmals der Ausgangspunkt. Dann macht es Sinn, sich diesem Ausgangspunkt zu widmen, um das Übel an der Wurzel zu packen. Dazu hilft mitunter bereits ein leichtes Drehen der Hand. Und zwar ist es dann ratsam, beim Kraulschwimmen die Hand flacher auf das Wasser aufzusetzen. Gefühlt mag es so sein, als wenn der kleine Finger etwas nach Innen gedreht wird. Auf keinen Fall sollte dann mit dem Daumen der erste Wasserkontakt erfolgen. Idealerweise wird die Drehung im Hand- und Schultergelenk schon in der Überwasserphase deutlich eingelenkt.

T3-Pool-StretchingBei dieser Haltung öffnet sich der Gelenkspalt etwas. Damit wird vermieden, die Sehnen und Schleimbeutel weiter mit Druck zu belasten und letztlich auch zu stressen. Mein Appell: nicht einfach eine Pause machen, sondern bei einem erfahrenen Trainer vorschwimmen. Vielleicht hilft das schon. Und was sicher hilft ist regelmäßiges Dehnungstraining der umgebenden Muskulatur, um die Spannung etwas zu lindern und flexibler zu werden. Dazu ein wenig Kräftigung am Theraband oder Zugseil und schon hat man die beste Prophylaxe. Viel Spaß im Wasser!

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