Sport und Beruf: Verantwortung
„Noch schlimmer als viel Verantwortung zu tragen, ist es, gar keine Verantwortung zu tragen!“
Was passiert eigentlich in einem Triathlon-Rennen? Im Detail kann man das fast gar nicht zusammenfassen. Beim intensiven Nachdenken wird einem aber schnell bewußt, wieviele Entscheidungen man für sich treffen muß. Und das tut man nicht nach Abhalten eines Meetings oder in einer Diskussion mit seinen Begleitern am Streckenrand. Nein, hier werden spontan Entscheidungen getroffen, die für den gesamten Rennverlauf entscheidend sein können. Und dennoch wagen wir das!
Also müssen diese Handlungen mit viel Eigenverantwortung getätigt werden. Wer, wenn nicht der aktive Sportler selbst hat es in der Hand. Verantwortung für sich und sein Handeln zu übernehmen, lernt man nirgendwo besser als in einem sportlichen Wettkampf. Als Individualsportler kann man sich nicht hinter einem Team verstecken und die Schuld ggf. auf andere schieben. Im Triathlon läuft man über die Ziellinie und ist zu 100% für die eigene Leistung und die vielen Entscheidungen, die man während des Rennens getroffen hat verantwortlich.
In Unternehmen sind Entscheidungsprozesse oft sehr zähe Angelegenheiten. Ja fast lähmend! In unserer Zeit kommt es einem fast vor, als wolle sich jeder absichern. Deshalb werden stundenlange Meetings abgehalten. Nur damit alle „im Boot sind“.
Vielleicht sollte man sich wieder mehr auf die Eigenverantwortung zurückbesinnen. Mut beweisen und Entscheidungen treffen! Und auch hier darf der Impuls natürlich von beiden Seiten kommen: Unternehmen müssen diesen Mut fördern und die Talente ihrer Mitarbeiter damit zur Entfaltung bringen. Mitarbeiter ihrerseits sollten sich auffordern, nicht zögerlich zu sein, sondern auch mal die Gunst der Stunde zu erkennen und aus der Eigenverantwortung heraus handeln. Sicher ist das fast schon ein kulturelles Problem – aber ich kann doch auch nicht minutenlang vor der Verpflegungsstation stehen und mir lange überlegen, welche Gel-Geschmacksrichtung ich nun nehme. Oder ob ich doch plötzlich eine andere taktische Varianten wähle, oder einfach auf dem Rad mal Vollgas gebe. Ich tue es einfach! Ich werde Entscheider in eigener Sache!
Und das Tollste daran: man fühlt sich selbstbestimmt und hat auch noch wahnsinnig viel Spaß daran! Ist doch gar nicht so schwer. Der Sport macht es vor!