Ironman Germany: Bestes Rennen aller Zeiten
Der Ironman Germany 2013 war das beste Rennen aller Zeiten in Frankfurt. Vielleicht war der Showdown zwischen Mc Cormack, Bracht und Llanos im Jahr 2009 in der Endphase einen Mini-Tick spannender. Aber das was die Profis an der Spitze dieses Mal über Stunden dargeboten haben, war für den aufmerksamen Betrachter an Ereignissen kaum zu überbieten. So viel Wagnis der Athleten hat man selten gesehen.
Da ist Eneko Llanos, mein Top-Favorit, der sein Rennen so still und leise durchgezogen hat, dass man ihn für Hawaii einfach auf die Favoriten-Liste setzen muss. Dann Jan Raphael, der emsig arbeitende Athlet – wahrscheinlich kein Super-Talent aber einer, der mit Herz und Verstand genau dann seine Stärken einsetzt, wenn sie gebraucht werden. Oder ein Pete Jacobs, der wirklich viel riskiert – im Wissen, nicht fit zu sein – dennoch auf den ersten 21km alles versucht und dann ausgeknockt wird.
Der 70.3.-Weltmeister Sebastian Kienle: auch mit Trainingsrückstand und sehr verhalten auf dem Rad unterwegs, setzt beim Laufen dennoch alles auf eine Karte, startet mit einem 3.30er-Schnitt und sieht fast wie der Drittplatzierte aus, bevor auch bei ihm kurz vor dem Ziel die Energiereserven aufgebraucht sind. Der Favorit Marino Vanhoacker ebenfalls mit viel Risiko über Stunden an der Spitze, bevor die Hitze seine Pläne geradezu verbrennt.
Faszinierend auch zu sehen, wie sich ein zweifacher 70.3-Weltmeister und Dominator auf der Mitteldistanz auf den letzten Kilometern in´s Ziel schleppt. Michael Raelert, als er bei KM37 an mir vorbeiläuft mit Schmerz verzerrtem Gesicht und sichtlich auch lauftechnisch nicht mehr auf der Höhe, taumelt in´s Ziel am Römer. Als Zuschauer weiß man, wie schnell Sportler regenerieren. Nicht schön anzusehen aber dennoch auch gewissermaßen die Ästhetik dieses Sports: eben das Leiden!
Dieser Ironman hat alles geboten, was man als Fan sehen kann. Und das nebenbei die Frauen auch eine tolles Rennen gezeigt haben; sollte nicht unerwähnt bleiben. Toller Sport!