Sehne geflickt
Am Mittwoch ging es von Teneriffa zurück in die Heimat und am Donnerstag war es dann schon soweit. Antreten in der Aukamm-Klinik in Wiesbaden, Check-In, Blutabnahme und EKG und um 14.00 Uhr ging es in den Operationssaal. Ich hatte mich für eine Teilnarkose entschieden, um vielleicht noch etwas von der Arbeit der Operateure mitzubekommen. Das war aber mehr das Interesse als tatsächlicher Wunsch, denn am Ende bekam ich so gut wie Nichts mit.
Als ich dann wieder zu mir kam, zeigte die Krankenschwester mit ganz leichter Besorgnis auf den Monitor der überwachenden Geräte. „Herr Lüning, Ihr Puls liegt bei 38 Schlägen pro Minute!“ – und da war der sportliche Ehrgeiz schon wieder geweckt. „Ich packe auch 35!“ – zu Uni-Zeiten als wir über das Sportler-Herz sprachen, hatten wir häufiger mal diese Übung gemacht: mit Pulsuhr ausgestattet, völlige Ruhe und Konzentration, um den Puls soweit wie möglich zu senken. Mein persönlicher Rekord lag bei 31 Schlägen pro Minute. Also los.
Die 35 habe ich dann auch geschafft. Ehre gerettet!
Nun muss ich für 2 Wochen an Krücken laufen, um jeden Bodenkontakt mit dem operierten Bein, und damit einer Zugbelastung der Achillessehne, zu vermeiden. Danach stehen weitere 4 Wochen in einer Schiene an. So kann ich für Mitte Mai darauf hoffen, erstmals wieder auf meinem eigenen Fuß stehen zu können. Die Rückkehr zu alter Leistungsfähigkeit wird mit 3-5 Monaten angegeben. Insofern werde ich vor dem September wohl nicht joggen. Das schlimmste Szenario wäre ein überhasteter Beginn und gesundheitlicher Rückschlag. Das muss nicht sein.
Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle an Dr. Alexander Mayer – ehemaliger Schwimmkollege und Ex-Olympionike Seoul 1988 – für seine hervorragende Betreuung. Danke, Alex!