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Quäl dich!

In dieser Woche hatte ich ein kleines Gespräch am Beckenrand, nachdem ich eine meiner Lieblingsserien geschwommen bin: 20 x 50m Delphin, Start alle 60 Sekunden. Es lief ganz gut und danach kam ich mit einem Sportkameraden in´s Gespräch. Darin erklärte ich, warum ich diese „Strapazen“ gerne auf mich nehme.

Zum einen geht es ein bisschen um die Ehre. Schließlich war das schon immer (seit mehr als zwanzig Jahren) eine Serie, die ich gerne geschwommen bin und die mir einen guten Eindruck über meinen Leistungsstand verrät. Sinngemäß sagte ich: „Ich werde nicht aufhören, diese Serie zu schwimmen. Denn, wenn das erst einmal der Fall ist, geht es bergab und ich verliere mein Leistungsniveau.“ Der Wille, sich selbst zu quälen, kommt einem doch mit zunehmendem Alter abhanden. Und so ist das alleinige Durchschwimmen dieser Serie schon Garant dafür, dass ich mich quälen muß. Und ohne gesunde Qual keine Entwicklung (im sportlichen Sinne)! So ist das eben.

Als ich dann weiterschwamm dachte ich so für mich: „Das war schon richtig. Der Hinweis auf die abnehmende Bereitschaft, sich im Training weh zu tun.“ Doch wenn ich mal ganz ehrlich bin, dann ist dieses Gefühl, wenn man nach acht Wiederholungen schon glaubt, völlig groggy zu sein, wirklich gut. Und wenn es dann am Ende zwanzig Wiederholungen werden, ist das Gefühl ja fast ein wenig euphorisch. Irgendwie ja immer auch eine kleine Herausforderung inklusive. Tja und das Wissen um diesen Effekt, läßt Vorfreude entstehen! Diese Vorfreude hatte ich schon auf dem Weg zum Schwimmbad. Und da war es dann wieder – das Zauberwort: die FREUDE am Tun! Und dann muß man das Wort QUAL gar nicht mehr bemühen! Und Strapaze sowieso nicht.

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