Verrückt
Heute hatte ich die Gelegenheit, mit Silvia Felt ein langes Gespräch zu führen. Dabei habe ich viel über ihre Motive erfahren, im doch fortgeschrittenem Sportler-Alter von 33 Jahren dem gewohnten Arbeitsplatz und einer klar strukturierten beruflichen Karriere den Rücken zu kehren und als Profi-Triathletin noch einmal voll auf den Sport zu setzen. Das war keine Entscheidung, die völlig aus dem Bauch getroffen wurde. Da spielen Zweifel natürlich auch eine große Rolle und wenn dann am Ende das nahe Umfeld volle Unterstützung zusagt, fällt die Entscheidung doch deutlich leichter.
Im Grunde stecken doch ganz alltägliche Ängste hinter einer solchen Entscheidung. Ist es richtig, den sicheren Beruf aufzugeben? Reicht es überhaupt noch, um im Sport ganz nach vorne zu kommen (Silvia gewann übrigens den Ironman France in diesem Jahr)? Bin ich unvernünftig oder gar verrückt in den Augen anderer?
Dabei ist verrückt-sein doch genau der richtige Ansatz. Das Leben zu ver-rücken ist doch genau das, was uns wachsen läßt. Ab und zu ver-rückt zu sein, kann ganz schön belebend sein. Das habe ich ihr heute auch gesagt und dabei fällt mir immer dieses Interview ein, das ich mal gelesen habe.
Darin wurde ein ehemaliger Weltklasse-Skateboarder, der nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist, gefragt, ob es nicht total verrückt sei, nun mit einem Rollstuhl in der Halfpipe unterwegs zu sein. Und dann kam der Satz, den ich mir gut gemerkt hatte: „Wissen Sie, was verrückt ist? Verrückt ist es, jeden Tag in das selbe Büro zu gehen und 8 Stunden auf einem Stuhl zu hocken. Das was ich mache, ist für mich völlig normal!“ Gut gesagt!
Wunder-voll! Ich liebe ver-rückte Menschen!!!