Triathlon: Training & Tipps

Die vierte Dimension der sportlichen Leistung

Über den Tellerrand des Trainings hinausblicken

Laktat, VO2max, Herzfrequenz & Co. gehören in den leistungsdiagnostischen Alltag des Ausdauersports. Besonders im Triathlonsport genießt die Gewinnung von Daten einen hohen Stellenwert und soll Auskunft über den Entwicklungsprozess der individuellen Leistung geben.

Das ist auch wichtig und richtig zugleich.

Zahlen lügen nicht, doch sie sagen selten die ganze Wahrheit.

Doch weshalb liegen zwischen den Leistungen von Athleten mit vergleichbaren Leistungsdaten dann doch mitunter so große Unterschiede, insbesondere wenn es um die Wettkampfleistung geht? Genau dort erkennt man, welchen Wert diese Daten haben. Nämlich nur einen eingeschränkten Wert.

WillensKRAFT – geht weit über die Leistungsphysiologie hinaus

Und hier kommt eine weitere Dimension ins Spiel, die sich über das Labor hinweg hebt: das Gefühl, die Empfindung und der Wille. Genau deshalb heißt es auch WillensKRAFT.

So spielt auch die empfundene Belastung im Training und Wettkampf eine leistungsentscheidende Rolle wie eine andere Studie (>KLICK HIER) belegt. Eine weitere Studie belegt, wie die mentale Müdigkeit die Leistung beeinflusst (>KLICK HIER). Es geht also weit über die physiologische Leistungsfähigkeit hinaus.

Hier sind Sportler wie Trainer gefragt, individuelle Strategien zu entwickeln.

Schauen wir uns das einmal in einer Studie an.

Titel der Studie

The fourth dimension: physiological resilience as an independent determinant of endurance exercise performance

(Die vierte Dimension: Physiologische Belastbarkeit als unabhängiger Faktor für die Ausdauerleistung). 

Autor: Jones, A. M. (2024). 

Erschienen in: Journal of Physiology, 602 (17), 4113-4128. 

Inhalt der Studie

Die Leistungsfähigkeit bei Ausdauertraining hängt bekanntermaßen eng mit den drei physiologischen Säulen

  • der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max),
  • der Ökonomie bzw. Effizienz bei submaximaler Belastung und
  • der fraktionalen Nutzung der VO2max (verbunden mit Stoffwechsel-/Laktatschwellenphänomenen) zusammen.

Obwohl die Startwerte dieser Variablen insgesamt hilfreich für die Leistungsvorhersage bei Ausdauerveranstaltungen wie dem Marathon sind, ist es wenig bekannt, dass diese Variablen nicht statisch sind, sondern mit zunehmendem ermüdenden Ausdauertraining deutlich abnehmen können.

Beispielsweise kann die „kritische Leistung“ (CP), die sich aus der höchsten erreichbaren oxidativen Stoffwechselrate und -effizienz im Steady-State (O2-Kosten pro Watt) zusammensetzt, nach zwei Stunden intensiver Radfahrbelastung durchschnittlich um 10 % sinken.

Noch bemerkenswerter ist, dass das Ausmaß dieser Verschlechterung eine erhebliche interindividuelle Variabilität aufweist, mit CP-Veränderungen von <1 % bis ~32 %.

Die mechanistischen Grundlagen für solche Unterschiede in der Ermüdungsresistenz oder „physiologischen Belastbarkeit“ sind ungeklärt.

Resilienz kann jedoch eine wichtige Rolle bei der Erklärung herausragender Ausdauerleistungen spielen und hat Auswirkungen auf die physiologische Beurteilung von Sportlern und die Gestaltung leistungssteigernder Interventionen.

Dieser Artikel präsentiert neue Erkenntnisse zur dynamischen Plastizität der drei „traditionellen“ physiologischen Variablen und argumentiert, dass physiologische Resilienz als zusätzliche Komponente bzw. vierte Dimension in Modellen der Ausdauerleistung berücksichtigt werden sollte.

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