Aus für Ironman 70.3 Wiesbaden! Wo geht die Reise hin?
Nun ist es offiziell. Der Ironman 70.3 Wiesbaden ist Geschichte. Die European Championships wandern nun woanders hin. Die Frage ist: wohin geht´s und meint es der Veranstalter wirklich ernst mit einem Kurs, der meisterschaftwürdig ist? Oder meint er es eher ernst, wenn es um den Ertrag seiner kommerziellen Rennserie geht?
Die Tendenz der vergangenen Jahre zeigt doch vor allem eins: es wird gespart, wo man sparen kann und es werden Events aus der Taufe gehoben, deren Strecke eine maximal hohe Anzahl an Triathleten aufnehmen kann. Da liegt es in der Natur der Sache, dass die Kurse immer einfacher werden. Das ist verständlich aus der Sicht der Finanzinvestoren, verschleiert aber den sportlichen Wert zusehends.
Der Ironman 70.3 Wiesbaden war da eine schöne Ausnahme. Harter Radkurs, welliger Laufkurs und deshalb wohl auch nie ausverkauft. Als dann noch die Probleme mit der Schwimmstrecke entstanden, war es um das schöne Event eigentlich schon geschehen. Aber die Verträge mussten wohl noch eingehalten werden. Nun gut, eine echte European Championship war es ohnehin niemals, genau so wenig wie der große Bruder in Frankfurt, der Ironman Germany. Selbst hier erlebt man mittlerweile eher eine deutsche Meisterschaft mit internationaler Beteiligung denn eine EM. Mehr Schein als Sein.
Die Vielzahl der Wettkämpfe macht es einfach nicht mehr möglich, die wirklich besten Athleten bei den Profis und den Altersklassensportlern an einem Ort zu versammeln. Es wäre deshalb an der Zeit, über den Modus nachzudenken. Doch warum? Am Ende zählt die Jahresstatistik der Teilnehmer und der damit verbundenen Einnahmen. Somit wird die kommende EM sicher mit dem Ziel geplant, an die 3.000 Teilnehmer an den Start zu bringen. Wäre keine Überraschung, wenn wir das Event deshalb bereits 2017 in Hamburg sehen. Die beste Lösung wäre aber doch ein rotierender Austragungsort!?
Persönlich hatte ich damals 2009 in Monaco das Gefühl, an diesem Ort wären die Europameisterschaften gut aufgehoben. Schwimmen im Mittelmeer, Radfahren in den Seealpen mit 1.500 Höhenmetern und der abschließende Halbmarathon auf der Formel-1-Strecke von Monte Carlo (durch den Tunnel, den Hafen, am Schwimmbad und am Casino vorbei) – das war ein würdiger Kurs. Leider ab 2010 nicht mehr im Programm des Veranstalters. Hier ein paar Impressionen aus Süd-Frankreich aus dem Jahr 2009.