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Debut der Extraklasse: Frodissimo

frodo„Ob der was drauf hat?“, war die Frage, die man oft hörte. Vor zwei Wochen noch jagte Jan Frodeno mit Brownlee & Co um die schnellste 5km-Zeit in Hamburg, wurde dort sogar Sprint-Team-Weltmeister und will sich jetzt mit einem Teil der Langdistanz-Elite messen? Ist das vermessen oder haben wir es mit Hochmut zu tun?

Meine Antwort in solchen Runden war immer dieselbe: „Wenn einer weiß was er tut, dann ist das Jan Frodeno!“ Da muss man sich nur mal seinen sportlichen Lebenslauf – und in einigen Interviews – genauer hinschauen. Da steht ein Athlet, der nichts dem Zufall überlässt. Und schon gar nicht, meldet er zum schwersten Ironman-70.3 der Saison, um mal etwas auszutesten. Deshalb erwartete ich das Rennen mit viel Spannung!

Denn noch eins spricht für den 193cm langen Schlaks. Wenn man von einem ITU-Athleten hört, dass derjenige trainingsfleißig sein soll, dann ist in solchen Fällen bei einem Wechsel auf längere Distanzen mit viel zu rechnen. Denn er ist dann von den Trainingsumfängen nicht weit von denen eines Langdistanzlers entfernt – jedoch bei deutlich höheren Intensitäten. Das war bei Andreas Raelert so und das ist bei Jan Frodeno nicht anders: diese komplett ausgebildeten Triathleten bringen den Sport auf ein neues Niveau! So wird es auch in den nächsten Jahren geschehen.

Schaut man sich das Rennen von Wiesbaden an, dann sieht man einen Athleten, der ein Rennen dominieren und entscheiden kann. Und zwar so, wie er es möchte. Allein das schnelle Schwimmen mit einer 20er-Zeit hat viele seiner Konkurrenten zu Handlungen gezwungen, auf die diese lieber verzichtet hätten. Und am Ende läuft Frodo dann sogar noch einen 1.08er-Halbmarathon als wäre nichts gewesen – naja inklusive Gehpausen.

Ich habe schon immer gesagt, dass das Kurzdistanz-Training für einen Trainer deutlich komplexer ist, als das Langdistanz-Training. Denn es zählt der komplette Athlet und der hochkompetente Trainer, der genau die Balance findet, um seinen Sportler in allen drei Disziplinen fit zu machen. Und was passiert, wenn ein Kaliber wie der Olympiasieger zu den Langdistanzlern hinüber wechselt, wird man noch mit viel Staunen beobachten können. Ich bin der Überzeugung, den kommenden 70.3-Dominator gesehen zu haben. Toll für unseren Sport!

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